Ich habe etwas zu Hause vergessen...!

Oh nein, die Werkstatt ist zu Hause geblieben, was mache ich denn nun? Da wir mit unserem Auto nach Finnland gefahren sind und nicht mit einem Lastwagen, war der Platz für solche Dinge auf die Grösse einer Schuhschachtel beschränkt. Und wir wissen alle, dass darin nicht gerade viel Platz hat...

Das war gedanklich noch der einfachere Teil. Die viel schwierigere Frage vor unserem Abenteuer war, was nehme ich denn konkret eigentlich mit, worauf kann oder muss ich verzichten? Als Beispiel zur Beantwortung dieser Frage kann ich euch verraten, dass ich die Bohrmaschine mitgenommen habe. Ihr denkt euch jetzt vielleicht, ich meine die Standbohrmaschine; natürlich nicht.

Mitgenommen habe ich dazu einen Handbohrer, siehe Bild. Soll das Loch grösser werden, kann ich die mit Hilfe der Laubsäge beliebig vergrössern, indem ich das Sägeblatt durch das gebohrte Loch einführe. So in etwa waren meine Überlegungen genauso hinsichtlich aller anderen Werkzeuge.

Aber eines kann ich euch sagen, die Schuhschachtel war am Ende doch bis zum Rand gefüllt! :-)

Eines der Spiele, die wir mitgenommen habe, heisst "Zug um Zug", ein wirklich tolles Spiel. Bei uns erhält der Sieger einen Pokal, und derjenige mit dem insgesamt längsten gebauten Zug einen Preis mit dem Namen "Hogwarts Express", ihr könnt euch vermutlich vorstellen, woher wir diesen Namen haben.

Nun denn, keiner der beiden Preise hat es aus Platzgründen geschafft, auf unsere Reise mitzukommen, weswegen ich mich dieses Problems angenommen habe. Meine Liebste hat einen Pokal skizziert, ich würde den Rest der daraus entstehenden Arbeit erledigen.


In der Nähe unseres Wohnorts fand ich ein paar gefällte Birken mit einer Stammdicke von guten 10-12 cm. Kurzerhand ging ich mit unserem Jüngeren zu der Stelle, sägte mit seiner Hilfe zwei ungefähr 40 cm lange Stücke ab, welche wir nach Hause brachten.


Spoiler: Aus dem Stück Birkenstamm will ich nun einen Pokal für unser Spiel schnitzen. Ob ich das kann? Ich weiss es nicht, ich habe noch nie so etwas gemacht. Hingegen weiss ich, dass Birkenholz relativ hart ist und ich nur Werkzeuge dabei habe für manuelles Arbeiten. Ich halte euch aber auf jeden Fall auf dem Laufenden.

Als erstes habe ich das Holz mit etwas Übermass abgelängt und entrindet. Wie sehr grünes Holz doch saftet! Die Bleistiftstriche entsprechen denjenigen auf dem oben skizzierten Pokal und sollen mir helfen, mich beim Schnitzen zu orientieren. Ich habe keine Ahnung, ob ich das irgendwie richtig mache, auf jeden Fall habe ich die Idee für dieses Vorgehen von Drechslern übernommen.


Damit ich mit meinen Messern nicht alles mühselig und Schicht für Schicht wegschneiden muss, werde ich als nächstes mit der Säge Hand anlegen. Von der Skizze weiss ich in etwa, wie viel Holz ich an welcher Stelle abtragen muss. Mit dem mitgenommenen Klebeband markiere ich für jeden der auf den Bleistiftstrichen durchgeführten Schnitte die Tiefe auf dem Sägeblatt. Setze ich die Schnitte genügend nah beieinander, kann ich das überzählige Holz fast schon von Hand wegbrechen, siehe nächstes Bild.


Unser Gartentisch hat übrigens nicht darunter gelitten! ;-)

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