Poulet Souvlaki ohne Salmonellen
Letzthin haben wir in einem grossen Laden Pouletfleisch gesehen, mit einer Art Joghurtsauce, als Halbfertigprodukt. Das Fleisch war roh, weshalb ich mich wunderte, wie das mit der draufgeschmierten Sauce gehen soll. Pouletfleisch kann ja Salmonellen beinhalten und es wäre doch möglich, dass sich diese Bakterien auch auf der Sauce ausbreiten, die ich dann ja nicht auch grillieren will, nur um die kleinen Viecher abzutöten. Oder haben die Salmonellen in ihrer Evolution etwa noch gar nicht den Weg bis nach Finnland gefunden…?
Das hat mich angespornt zu recherchieren, und ich habe mit Unterstützung durch Perplexity folgendes herausgefunden. Ob da wohl alle Informationen stimmen…?
Finnland schützt seine Verbraucher vor Salmonellen im Hühnchenfleisch durch ein besonders strenges und umfassendes Kontroll- und Präventionssystem, das zu den effektivsten Europas zählt.
• Umfassendes Salmonellenüberwachungsprogramm
• Sofortige Massnahmen bei Befall --> Ui, die armen Hühner!
• Strenge Importregeln
• Geringe Tierdichte und grosse Hofabstände --> Ist das mit der geringen Tierdichte wirklich so? Zumindest beim Vorbeifahren in Laitila hatte ich den Eindruck, dass die ansässigen Hühnerfarmen nicht so sehr einem kleinen romantischen Bauernhof entsprachen.
• Klimatische und geografische Vorteile --> also doch noch keine Salmonellenwanderung in den hohen Norden!
• Regelmässige amtliche Kontrollen
Vor allem das mit den niedrigen Temperaturen leuchtet mir ein. Wie ist es aber wirklich mit der Tierdichte in den finnischen Betrieben?
Nachfolgend versuchte ich, in dieser Hinsicht ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Die Zahlen entnahm ich wiederum Perplexity. Und als Referenzwert nahm ich Deutschland, welches dies bezüglich leider nicht gerade den besten Ruf hat.
Anzahl Hühner pro m2
Finnland zulässig: 15-17 / Anzahl in der Praxis häufig niedriger
Deutschland zulässig: 26 / Anzahl in der Praxis je nach Mast 14 resp. 24
Und wie sieht es aus mit Menge an Hühnern, die in finnischen Mastbetrieben gemeinsam leben?
Anzahl Hühner pro Mastbetrieb
Finnland: 60’000
Deutschland: 29'000 (schwankend: 4'700-137’000); mit Trend zu immer grösseren Betrieben; 80 % aller Masthühner in Deutschland leben in Betrieben mit mehr als 50’000 Mastplätzen
Nun denn, die Zahlen sprechen ja nicht gerade für die finnischen Verhältnisse in Mastbetrieben. Aber wie schlägt sich die Schweiz aktuell in einem Vergleich mit Finnland (und Deutschland)?
Auf einem Schweizer Mastbetrieb leben 8'000-18'000 Hühner mit kaum mehr Platz als einem A4 Blatt pro Huhn und 15 Hühnern pro Quadratmeter.
Zusammenfassend kann ich wohl sagen, dass die Lebensverhältnisse in finnischen wie auch in schweizerischen Mastbetrieben schlecht sind, in deutschen sauschlecht.
Die Wahrscheinlichkeit, in Finnland Hühnchenfleisch mit Salmonellen zu kaufen, ist extrem gering und zählt zu den niedrigsten in Europa (< 1 % des Bestandes).
Sowohl Finnland als auch die Schweiz gehören zu den Ländern mit der geringsten Salmonellenbelastung bei Hühnchenfleisch in Europa. Die Wahrscheinlichkeit, in einem dieser Länder Hühnchenfleisch mit Salmonellen zu kaufen, ist im europäischen Vergleich aussergewöhnlich niedrig und praktisch ähnlich gering.
Das erklärt wohl auch den Grund, weshalb das Poulet Souvlaki als Halbfertiggericht verkauft wird. Nur wie sieht es aus mit der Gesundheit der Tiere, weshalb sind die so gesund, trotz schlechter Haltung? Könnten da Antibiotika im Spiel sein? Zumindest auf der Verpackung oben steht, dies sei nicht der Fall. En Guete!
Kommentare
Kommentar veröffentlichen